Für Kirche gestimmt: Erfolgreiche Kirchenvorstandswahlen im Dekanat Hof

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20. Oktober 2024. Im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Hof und in ganz Bayern fanden heute die Kirchenvorstandswahlen statt, ein Ereignis, das in den 26 Kirchengemeinden in und um Hof für rege Beteiligung sorgte. Dutzende Ehrenamtliche waren im Einsatz, um allen evangelischen Gemeindemitgliedern die Stimmabgabe in der Briefwahl oder im Wahllokal vor Ort zu ermöglichen. Einige der Gemeinden haben sich erstmals dazu entschlossen, im Nachbarschaftsverbund einen gemeinsamen Kirchenvorstand (KV) zu wählen, um Synergien zu nutzen und die Zusammenarbeit zu stärken. Die Wahlbeteiligung lag mit 30-50 % in einem soliden Bereich. Besonders erfreulich war allerorten die hohe Beteiligung unter den Jugendlichen bis 20 Jahre, die mit ihrer Stimmabgabe gezeigt haben, dass Kirche für sie kein Auslaufmodell ist.

Dutzende Wahlhelferinnen und Wahlhelfer organisierten den Tag und zählten die Stimmen aus – ein Prozess, der vielerorts bis in den späten Abend hinein dauerte. Bereits im Vorfeld hatten viele Wählerinnen und Wähler ihre Stimme per Briefwahl abgegeben, so bspw. gut 85 % der Wählenden in der Kirchengemeinde Trogen.

Stimmen aus den Gemeinden

Karin Jahn, wiedergewählte Kirchenvorsteherin in Trogen, erklärt dazu: „Die bevorstehende Vakanz und die Freude am Amt ha-ben mich erneut antreten lassen. Ich konnte sehen, wie viel man im Kirchenvorstand positiv bewegen kann.“ Die 70-jährige betont, wie wichtig es sei, dass die Jugendarbeit lebendig weitergeführt wird und hofft, dass die Kirchenaustrittswel-e gestoppt werden kann: „Unsere jugendlichen Mitarbeiter und die engagierten älteren Mitglieder sind ein starkes Fundament für die Kirche der Zukunft.“

Daniela Haueis (31), Mitglied des Vertrauens- und Wahlausschusses in Trogen sowie Kirchenpflegerin, teilt Jahns Erfahrungen: „Die Arbeit im Vertrauensausschuss war unkompliziert und die Wahl selbst gut organisiert. Ich bin mit der Kirche eng verbun-den und kümmere mich um die Finanzen der Gemeinde.“ Auf die Frage, warum sie sich in der Kirche engagiere, antwortet sie: „Es beginnt schon mit der Jugendarbeit. Unsere jährliche Jugendfreizeit in Haselbach an der Rhön hat im Glauben bei mir viel bewirkt. Mittlerweile bin ich in der Seniorenarbeit engagiert und möchte meinen Teil zum Gemeindeleben beitragen.“

Julian Krippendorf (34), ebenfalls wiedergewählter Kirchenvorsteher, sieht die Kirche in einem positiven Licht: „Ich finde, dass die Kirche das verstaubte Bild zu Unrecht trägt. Man muss zeigen, dass Kirche auch jung und voller Spaß sein kann.“ Für ihn ist die Gemeinschaft innerhalb der Kirche ein entscheidender Faktor: „Es ist überragend, dass man hier einfach so angenommen wird, wie man ist.“, so der Systemelektroniker

Die Kirche der Zukunft steht vor Herausforderungen

Die erfolgreichen Wahlen im Dekanat Hof zeigen, dass Engagement und Gemeinschaftsgefühl in den Kirchengemeinden weiterhin stark verankert sind. Dennoch stehen die Gemeinden vor großen Herausforderungen, wie Daniela Haueis betont: „Unsere Pfarrstelle ist aktuell vakant. Wir hoffen, dass wir bald wieder durch einen engagierten Hauptamtlichen unterstützt werden.“

Sie ergänzt: „Die Pfarrpersonen und Hauptamtlichen werden weniger, das Geld wird auch weniger. Da werden wir näher zusammenrücken müssen. Übergemeindliche Kooperationen bieten viele Chancen.“ Trotz der Herausforderungen sind die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher optimistisch. „Man könnte viel mehr miteinander machen und da würde jeder was gewinnen“, betont Haueis abschließend mit Blick auf die nächste Amtsperiode der Kirchenvorstände.

Die nächsten sechs Jahre werden von Herausforderungen wie Kürzungen beim hauptamtlichen Per-sonal, Kirchenaustritten und knapperen Finanzen geprägt sein, bieten aber auch Chancen für neue Aufbrüche und kreative Neuanfänge. Mit einem starken Gemeinschaftsgefühl und der Bereitschaft zur Zusammenarbeit können die Kirchengemeinden im Dekanat Hof die Zukunft verheißungsvoll gestalten. Wir wünschen den frisch gewählten Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern viel Erfolg und Gottes Segen für ihr wertvolles Ehrenamt in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.