Das Dekanat Hof dankt Pfarrer Thomas Persitzky für seine Arbeit als stellvertretender Dekan
Thomas Persitzky ist vielen im Hofer Land ein Begriff. Der engagierte Theologe war jahrelang Pfarrer in der Stadtkirche Hof St. Lorenz und ist nun seit September 2022 geschäftsführender Pfarrer der großen Gemeinde Rehau. In der spannenden Zeit von Dezember 2008 bis August 2024 übte er an der Seite von Dekan Günther Saalfrank und Dekan Andreas Müller das Amt des stellvertretenden Dekans aus. Nun nimmt er seinen Abschied, um sich ganz den gemeindlichen Aufgaben in Rehau zuzuwenden. Seine Nachfolge haben am 01. September Pfarrerin Nicola Aller (Töpen) und Pfr. Hans-Christian Glas (Hof St. Johannes) angetreten.
In Persitzkys Amtszeit hat sich die Rolle des stellvertretenden Dekans zu einer wichtigen Instanz im Dekanat entwickelt. Die Zusammenarbeit mit Dekan Andreas Müller war nicht nur von Professionalität geprägt, sondern auch von einem tiefen Verständnis für Unterstützung und Beratung. Diese Aufgabe bedeutete für Persitzky aktive Mitgestaltung und Begleitung der vielfältigen Prozesse, die das Dekanat lebendig machten.
Als Herzstück dieser Tätigkeit bezeichnet Persitzky die inhaltliche Begleitung der Evangelischen Jugend- und Sozialarbeit (EJSA) sowie der Evangelischen Jugendbildung (EJBA), die ihm sehr am Herzen liegen. Hierbei lag sein Fokus auch auf der Integration spannender Projekte, wie dem Internationalen Mädchen- und Frauenzentrum, und der Leitung des Vereins für Gemeindediakonie, der schließlich während seiner Amtszeit mit dem Diakonischen Werk verschmolzen wurde. Die Vertretung bei repräsentativen Anlässen, Einführungen und Verabschiedungen in den Gemeinden war ebenso Teil des bunten Aufgabenspektrums wie die Leitung von Pfarrkonferenzen und die Durchführung von Mitarbeitendenjahresgesprächen.
Ein besonderes Anliegen war Pfarrer Persitzky die Organisation der Pfarrkonferenz als Pilgerkonferenz, die den Austausch und die Gemeinschaft im Pfarrkapitel stärken sollte. So führte er zuletzt im Juli 2024 die Pfarrerinnen und Pfarrer der 26 Gemeinden im Dekanat Hof von Fassmannsreuth nach Regnitzlosau – auch Pfarrkinder waren unter den Pilgernden. Persitzky ist ein Gemeinschaftsmensch, der stets vermochte, das Pfarrkapitel miteinander im guten Austausch zu halten.
In intensiven Phasen erlebte Thomas Persitzky als stellvertretender Dekan lebhafte Diskussionen im Dekanatsausschuss zur Landesstellenplanung 2020-2024. Auch die Vakanzvertretung des Dekansamtes in den Jahren 2021 und 2022 war durchaus herausfordernd. Die Entwicklung und Förderung von Kooperationen unter den Kirchengemeinden war ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet. Die Zusammenarbeit mit den Landeskirchlichen Gemeinschaften, verschiedenen Gemeinden und Organisationen in der Innenstadt, wie der methodistischen Gemeinde und der Jugendkirche Loch, wurde vom stellvertretenden Dekan aktiv gefördert. Dabei war es wichtig, das Miteinander unterschiedlicher Frömmigkeitsformen zu stärken und ein gegenseitiges Verständnis zu entwickeln.
Besondere Projekte, wie die „Nacht der offenen Kirchen“ in Hof und die Koordination der Glaubenskurse im Reformationsjahr 2017, zeugen von der Organisationsverantwortung und dem Engagement, das Persitzky in die Gestaltung des kirchlichen Lebens investierte. Die Vernetzung mit anderen Akteuren im Dekanat war stets ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit.
Begleitet von der Frage nach der „Kirche in Zukunft“, wurde der Festabend zum 500. Reformationsjubiläum 2017 zu einem bedeutenden Ereignis für den Theologen. „Ich bin überzeugt, dass die Strukturdiskussionen auch theologisch begleitet werden sollten, um das Vertrauen in Gottes Führung in Zeiten des Wandels zu stärken.“, so der reflektierte Geistliche. Der Glaube solle auch in Zukunft als Schatz für das Leben erlebbar sein, getragen von der Botschaft der Liebe Gottes und dem Dienst für andere, so der evangelische Pfarrer. Diese Grundhaltung brachte er aktiv in die Ausgestaltung dieses Höhepunkts protestantischen Lebens in seiner Amtszeit ein.
„Die Geschichte der Kirche und die verschiedenen Formen des Glaubens weltweit bieten zahlreiche Modelle, die als Orientierung dienen können.“, betont er. Die Erfahrungen aus der Bibel, in denen das Volk Gottes als kleine Gemeinschaft lebte und dennoch eine lebendige Zukunft hatte, sind für ihn dabei von großer Bedeutung. In Zeiten des Wandels war es Thomas Persitzky wichtig, mit den Menschen den Weg von Trauerprozessen hin zu hoffnungsvollen Visionen einer konkreten Kirche in der Zukunft zu gehen.
Insgesamt spiegelt sich in dieser Rückschau ein engagierter und visionärer Dienst wider, der die Gemeinschaft und den Glauben in den Mittelpunkt stellte und stets nach Wegen suchte, die Kirche in eine lebendige Zukunft zu führen. Am 11. Oktober wird Thomas Persitzky zu Beginn der Hofer Dekanatssynode in einem feierlichen Gottesdienst aus seinem Dienst als stellvertretender Dekan verabschiedet. Als motivierter Kollege in Rehau und weitsichtiger Theologe bleibt er dem Dekanat Hof weiter erhalten.
Hof, 08.10.2024
Pfrin. Nicola Aller, Öffentlichkeitsreferentin