Im fränkischen Auenland: So war der Gottesdienst "Der Herr und die Ringe in Töpen"

Hobbithöhle
Bildrechte Gagliardi Photography @ canva

Töpen. Am 2. Februar fand um 17 Uhr in der St. Martinskirche Töpen ein Gottesdienst zu „Der Herr und die Ringe“ statt. Die Besucher:innen erlebten ihr persönliches Abenteuer in Mittelerde, der Fantasywelt John Ronald Reuel Tolkiens.

Drei "Hobbits" aus Trogen führten durch das bunte, interaktive Programm des Gottesdienst und sorgen für eine gemütliche, witzige und tiefgründige Stimmung. Kantor Ronny Vogel aus Neustadt an der Orla fühlte den Raum mit bombastischen Orgelkängen des Original -Soundtracks zu den Filmen. Und dann wurde es abenteuerlich: Jede:r konnte sich über fünf Stationen auf die eigene Held:innenreise machen. Im gemütlichen Beutelsend gab es Lembas, Elbenbrot zu schmausen und man konnte sich seiner Kraftquellen vergewissern. Man konnte Mut sammeln und erste Schritte wagen, sich guter Freunde versichern und für andere beten, gegen Gollum antreten und um Entscheidungen ringen. In der Predigt dachte Pfarrer Konrad Aller über das vielgestaltige Böse nach, nicht zuletzt über Sauron. Der Erzbösewicht Mittelerdes erhielt sein dunkles Wesen auch in J.R.R. Tolkiens Auseinandersetzung mit dem totalitären System seiner Zeit, nicht zuletzt Hitlerdeutschlands. Gut, dass der Herr der Ringe Auswege aus dem Dickicht des Bösen weiß und ein wahres Hoffnungsbuch ist. Sein Erfinder, Tolkien, wusste: „Einige glauben, dass nur große Macht das Böse in Schach halten kann. Aber das ist nicht das, was ich vorgefunden habe. Es sind die kleinen Dinge alle Taten des einfachen Volkes, die die Dunkelheit in Schach halten. Einfache Akte der Freundlichkeit und der Liebe.“ Nach eineinhalb unterhaltsamen Stunden war der rundum gelungener Ausflug nach Mittelerde zu Ende. Viele glückliche Gesichter kehrten in ihre Hobbithöhlen, pardon in ihr zu Hause zurück.

 

Für Interessierte und Tolkien-Fans finden Sie hier die Predigt zum Nachlesen:

Predigt zum Gottesdienst "Der Herr und die Ringe" von Pfarrer Konrad Aller

gehalten am 02.02.2025 in Töpen mit der biblischen Grundlage Mt 4, 1-11

Im Auenland

Es könnte so schön sein. Grüne Hügel. Dazwischen: Kleine Gärtlein, wohnliche Behausungen, irgendwo gackern Hühner, eine nette Unterhaltung am Gartenzaun. Abends Kaminglut, Pfeifenduft, leckeres Essen. Gemütlichkeit und ländliche Idylle pur.

Es könnte so schön sein. Im Auenland. Bei den Hobbits. Diesen Wesen, die John Ronald Reuel Tolkien, ersann. Kleiner, aber in Gestalt nicht unähnlich den Menschen, auch wenn sie sich von diesen fernhielten. Ein eigentümliches Völkchen, das in einem abgeschiedenen Teil Mittelerdes, eines Teils von Tolkiens Fantasywelt gemütlich vor sich hinlegt, fünfe grade sein lässt, keine größeren Probleme hat, als den Rasenschnitt des Nachbarn, und die Absonderlichkeiten der Beutlins, namentlich Bilbo Beutlins und später seines Ziehneffen Frodo. Ein Völkchen, dem Tolkien Eigenschaften der romantisierten britischen Landbevölkerung und des Bürgertums eingeschrieben hat, ein Völkchen, dass auch im oberfränkischen Auenland oder wo Sie gerade herkommen, in trauter Harmonie leben könnte.

Das Böse bei Tolkien

Es könnte so schön sein. Gäbe es da nicht das Böse. Das Böse in Form von Orks und Wargen, wilden Wolfshunden, die sich immer näher an die zivilisierte Welt, an die gemütlichen Idylle heranwagen. Das Böse in Form von Sauron, dem Dunklen Herrscher auf Dunklem Thron im Lande Mordor, wo die Schatten drohn. Sauron, der einstmals den Einen Herrscherring in den feurigen Schmieden des Orrodruin, des Schicksalsbergs geschmiedet hat. In diesen Ring ging ein Gut- bzw. Schlechtteil von Saurons dunkler Macht über. Mit diesem Ring wollte Sauron die freien Völker, Menschen, Elben und Zwerge, unterwerfen und die anderen Ringe der Macht sich unterwerfen. Er scheitert. Isildur, König der Menschen, schneidet ihm mit dem Finger auch den Ring von der Hand, Sauron und seine Macht vergehten, er scheint besiegt. Der Ring verschwindet für Jahrhunderte und Mittelerde scheint in Frieden leben zu können. Doch der Schatten Saurons, des großen Bösen wächst erneut.

Tolkien hat sich viele Gedanken über das Böse gemacht. Über seine Zeit schreibt Tolkien Ende 1943: „Aber der besondere Schrecken unserer gegenwärtigen Welt ist, dass das ganze verdammte Ding in einem einzigen Sack steckt. Man kann dem nicht entfliehen.“ Mit dem Schrecken, dem Horror, dem man nicht entfliehen kann, meint Tolkien gerade auch totalitäre Systeme wie das Russland Stalins oder das Deutschland Hitlers. Es ist um 1936, also als immer deutlicher wird, wohin die Reise der NSDAP und Deutschlands gehen, als auch Tolkien seine Darstellung Saurons verändert. Von einem Totenbeschwörer, einem vampirartigen Wesen, wird er zu einem totalitären, dunklen Herrscher, verstärkt sich seine Macht, nimmt das Böse in Tolkiens Welt schreckenerregend und massiver Gestalt an. Denn auch daraus spricht eine Erfahrung Tolkiens: Das Böse ist nicht immer und sofort als Böses sichtbar. Es wartet, es lauert, es verkleidet sich, erscheint als das Gute, Lebensdienliche. Es kleidet sich ins Gewand eines starken Führers, der ja nur um ein gutes Leben für die Massen besorgt sei. Es verrückt unmerklich das, worüber ohne Wimperzucken gesprochen werden kann und darf, was „normal“ ist zu sagen. Es verführt und lockt, macht sich attraktiv und verwirbelt auch gutmütigste Menschen in einen Abwärtssog, dem man nur mit festem Willen und gezielter Umkehr entrinnen kann. Erst wenn dieses Böse stark genug ist, wenn es Widerständen trotzen kann, oder meint, ihnen trotzen zu können, zeigt es nach und nach sein wahres Gesicht.

Es könnte so schön sein. Auch in Tolkiens Welt und der unseren. Geprägt von Nächstenliebe, von Zusammenhalt, Würde und Achtung unter den Völkern. Es könnte…Ganz schön düster, oder?

Eine Freundin hat mich einmal gefragt, welches Buch mich am meisten geprägt hat. Sie ist auch Theologin. Wir haben uns also darauf geeinigt, dass wir die Bibel außen vorlassen. Ich musste nicht wirklich lange überlegen: „Der Herr der Ringe“, habe ich gesagt. „Warum?“, kam es von ihr sofort zurückgeschossen. Und da musste ich länger überlegen. Nicht, weil ich das nicht wüsste. Es gibt einfach so viel! Und keine Angst: Ich werde das jetzt nicht ausmehren.

Der Herr der Ringe als Hoffnungslektüre

Ich will eines herausnehmen: J.R.R. Tolkiens Bücher machen mir Hoffnung. Viel Hoffnung. Klar – ist das Fantasyliteratur, alles erfunden. Aber von einem, der den Horror des 1. Weltkriegs hautnah erlebt hat und nicht am Ernst des Lebens vorbeischreibt. Von einem, der auch die Botschafts des Evangeliums gut kannte. Also Hoffnung. Hoffnung auf offener Straße bei ungewissem Ausgang.

„In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit.“ So beginnt J.R.R. Tolkiens Kinderbuch „Der Hobbit“. Der erste Satz, auf eine leere Seite einer Studentenarbeit gekritzelt. Und damit beginnt das große Abenteuer des Auenländers Bilbo. Der bekommt vom Zauberer Gandalf einen Schubs aus der Türe. Am Ende kehrt er mit einem kleinen Drachenschatz, vielen Erfahrungen, neuen Freunden, und einem kleinen, unscheinbaren, goldenen Ring nach Hause kommt. Erst in der Trilogie „Herr der Ringe“ wird deutlich: Das ist der Eine Ring, der Meisterring, Saurons Ring der unermessliche Macht.

Auf der Straße

Der Hobbit Bilbo vermacht Jahrzehnte später den Ring, der übrigens unsichtbar macht, seinem Neffen Frodo. Und auch hier taucht Zauberer Gandalf wieder auf: Der Ring sei der eine Ring der Macht, geschmiedet vom bösen Herrscher Sauron. Kriegt der den Ring wieder auf den Finger, sieht es mehr als zappenduster für Mittelerde aus. Ergo: Der Ring, dieses kleine Ding, dass seinen Besitzer nach und nach korrumpiert, verändert, seelisch verstümmelt und dem Bösen unterwirft, das nicht beherrschbar ist, sondern seinen Träger beherrscht, dieser Ring, die Machtgier selbst, muss vernichtet werden, kann nur im Feuer des Schicksalsbergs, wo er geschmiedet wurde, vernichtet werden. Und Frodo und seine vermeintlich kleingeistigen Kumpanen Merry, Pippin und Sam sehen sich in ein Abenteuer geworfen, nachdem sie nie gebeten haben. Nach dem Ukrainekrieg oder einem erstarkenden Rechtsextremismus und anderen Krisen hat von uns übrigens auch niemand gebeten.

Frodo und seine Freunde machen sich auf den Weg. Hinaus auf die Straße. Folgen ihr viel weiter, als sie bisher je gegangen sind und treten in unbekanntes, unwirtliches Gebiet. Frodo denkt laut darüber nach:

Die Straße gleitet fort und fort,
Weg von der Tür wo sie begann,
Weit überland, von Ort zu Ort,
Ich folge ihr, so gut ich kann.
Ihr lauf ich raschen Fußes nach,
Bis sie sich groß und breit verflicht
Mit Weg und Wagnis tausendfach.
Und wohin dann? Ich weiß es nicht.

„Hört sich an wie ein Gedicht von unserem alten Bilbo“, sagte Pippin. „Oder hast du es in seinem Stil gemacht? […]“ – „Ich weiß nicht“, sagte Frodo. „[…] Jedenfalls erinnert es mich sehr an Bilbo in den letzten Jahren, bevor er fortging. Er hat oft gesagt, es gebe nur eine Straße, und die sei wie ein großer Strom: er entspringt an allen Türschwellen, und jeder Feldweg ist ein Nebenfluss. `Den Fuß vor die Tür zu setzen, ist eine gefährliche Sache, Frodo´, hat er immer gesagt. `Du trittst auf die Straße, und wenn du deine Füße nicht streng im Zaum hältst, kannst du nicht wissen, wohin sie dich tragen.´“

Die Straße wird tatsächlich eine gefährliche Sache für die vier Hobbits. Doch sie bekommen Verstärkung vom Königsanwärter Aragorn, dem Elbenprinz Legolas, Zwergenfürst Gimli und Boromir, Sohn des mächtigsten Menschen seiner Zeit. Sie finden in ihrem Abenteuer voll Gefahren Ruheplätze und Freunde, die ihnen beistehen. Sie finden Gutes, das sie stärkt: Lembas zum Beispiel – eine Art Brot, von dem wenige Bissen satt und stark und lebensfroh machen – Brot des Lebens gewissermaßen.

Frodo und Sam kämpfen sich schließlich zu zweit bis in Feindesland vor. Wochen und Monate des Wanderns in unwirtlichem Gebiet vergehen. Frodo spürt die Last des Rings, der alles Positive aus ihm heraussaugt. Das zwiespältige Wesen Gollum, selbst von der Macht des Rings zerfressen, wird ihm ein ständiger Begleiter und ein ziemlich hilfloser Helfer.

Auf den letzten Metern seiner Reise verliert Frodo gänzlich den Mut und jegliche Hoffnung. Der Ring legt sich wie Gift auf seine Psyche. Gut, dass da Sam ist - Gärtner, Gefährte, Freund, der ihm Hoffnung für sein dunkelstes Wegstück gibt. Der schon in der Tiefe Mordors den Duft des leckeren Festschmauses nach Auenländer Art in der Nase hat. Der da bleibt und an seiner Seite wacht. Der von heilvollen Begegnungen auf ihrer Reise erzählt, die bis jetzt in ihm nachwirken. Und der sich auch nicht scheut, Frodo ein Stück Wegs zu tragen, wo der keinen Fuß mehr vor den anderen kriegt. Ein Gefährte, wie ein Bruder an seiner Seite.Die Straße ist staubig. Aber selbst da ist Leben. Und ein Freund, der das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen verliert.

Und Frodo braucht zuletzt auch Gollum. Angekommen an den Feuern, in denen der Ring geschmiedet wurde, in denen allein er vernichtet werden kann, erliegt Frodo der Macht des Rings. Er will ihn besitzen, nicht vernichten, für sich in Anspruch nehmen. Frodo erliegt der Versuchung des Rings, der Macht, der Stärke, die nur auf sich selbst schaut und alle anderen Lebewesen unterwerfen, ihrer Freiheit und Würde berauben will.

Und da taucht Gollum wieder auf. Auch er beansprucht den Ring für sich. In einem Kampf überwältigt er Frodo, reißt den Ring an sich… und stürzt mit ihm ins Feuer. Der Ring ist vernichtet.

All das ist nur möglich, weil Frodo lernt, gnädig zu sein. Dieser Umschwung wurde durch eine zweifach wiederholte Geste ermöglicht: erst Bilbos und dann Frodos Mitleid, die beide Gollums Leben verschonten. Tatsächlich gibt es in „Der Herr der Ringe“ eine Eukatastrophe, sie ist aber nicht schillernd und grandios. Sie geschieht durch den Verrat Gollums – und nicht durch Frodos Stärke.

Mitleid ist für Frodo zunächst kontraintuitiv: „Welch ein Jammer, dass Bilbo diese üble Kreatur nicht abgestochen hat, als er die Gelegenheit hatte!“, bricht es zunächst aus ihm heraus. Doch Gandalf weist ihn zurecht, dass es gerade der Jammer gewesen sei, der ihn gerührt habe. „Von Bilbos Mitleid“, betont er, „könnte das Schicksal vieler anderer abhängen …“ Frodo lernt erst im Laufe des Abenteuers verstehen, worin der Sinn eines Mitleids, des Erbarmes liegen kann. Es ist nicht nur passiv und begnügt sich damit, sich zurückzuhalten, um nicht dem Hass und der Ungerechtigkeit nachzugeben. Es ist freundlich und geduldig, barmherzig und von großer Güte. Es nimmt das Wohl des Einzelnen in den Blick. Letztlich ist es diese Gnade, die zum Sieg des Guten über das Böse führt. So kompliziert ist manchmal das Leben.

Sauron, der Feind der freien Völker Mittelerdes, ist durch die Zerstörung des Rings endgültig besiegt. Tolkien geht es um diese Freiheit, und das Friedensreich, die wiedererlangt sind. Im Film lachen die Gefährten, als sie sich wiedersehen. Ein schallendes, befreites Lachen, fast ein Osterlachen, wie man es lacht, wenn eine große Last von einem abfällt. Mittelerde ist wieder frei vom Todesschrecken des Finsterherrschers.

Und Tolkien geht es um noch mehr: 1950, wenige Jahre nach dem Ende des Faschismus in Europa, schreibt er:

Im ‚Herrn der Ringe‘ geht es in dem Konflikt nicht wesentlich um ‚Freiheit‘, obwohl die naturgemäß auch mit auf dem Spiel steht. Es geht um Gott und Sein alleiniges Anrecht auf göttliche Ehre. Die Eldar und die Númenórer glaubten an den Einen, den wahren Gott, und die Verehrung jeder anderen Person war ihnen ein Greuel. Saurons Begehren war, ein Gottkönig zu sein, und für einen solchen wurde er von seinen Dienern gehalten; wäre er siegreich geblieben, hätte er von allen vernünftigen Geschöpfen göttliche Ehren und die absolute zeitliche Macht über die ganze Welt verlangt.

Sauron ist böse, auch, weil er die Freiheit gefährdet, aber vor allem, weil er Gott sein möchte, weil es sich an die Stelle der Hoffnung, des Guten, des Lebensdienlichen, der positiven, alles durchdringenden Energie des Universums setzen möchte. Doch in der Liebe und dem Zusammenhalt, diesem guten Schöpfungsgeistes, der alle Wesen beseelen kann, hat er seinen unbesiegbaren Endgegner gefunden.

Mit dem Herrn der Ringe war J.R.R. Tolkiens literarisches Schaffen nicht beendet. Er schrieb fast bis zu seinem Tod am Silmarillion weiter, einem Werk mit unzähligen weiteren Abenteuern, Mythen, Geschichten und metaphysischen Gedanken zur Entstehung der Welt von Mittelerde. Eine Geschichte heißt „Ein neuer Schatten“. Nur wenige Generationen, nachdem Sauron besiegt ist, breitet sich wieder Dunkelheit aus. Nur wenige Jahrzehnte des Friedens und der politisch geordneten Verhältnisse sind Menschen, Zwergen, Elben und Hobbtis beschieden, ehe niederträchtige Orks und Übleres neuen Schrecken bringen.

Tolkien hat dieses Kapitel seiner Geschichte von Mittelerde nie beendet. Vermutlich hat er es seelisch nicht geschafft, seine geliebte Welt erneut dem faschistoid Bösen zu unterwerfen, konnte es nicht, wollte es nicht.

Aber auch für diese Geschichte würde gelten, was Tolkien seiner Welt eingeschrieben hat: eine hoffnungsvolle Perspektive, getragen von der Erfahrung eines Professors für Anglistik, Soldat im Ersten Weltkrieg, Christ, Zeitzeuge, wie Diktaturen, gerade auch der Nationalsozialismus, die Welt in Brand steckten. Die hoffnungsstarrsinnige Erfahrung fasst Tolkien so zusammen: Einige glauben, dass nur große Macht das Böse in Schach halten kann. Aber das ist nicht das, was ich vorgefunden habe. Es sind die kleinen Dinge alle Taten des einfachen Volkes, die die Dunkelheit in Schach halten. Einfache Akte der Freundlichkeit und der Liebe. (J.R.R. Tolkien) Eine Erkenntnis, die er sich bei Jesus von Nazareth geliehen haben könnte.

Seine kleinen Leute, die kleine und auch große Dinge vollbringen, seine Hobbits, lässt Tolkien am Ende des Herrn der Ringe heimkommen… Frodo, Sam, Pippin und Merry kehren nach erfolgreicher Zerstörung des Rings von ihrer Abenteuerreise zurück ins Auenland – nicht alles wird so sein wie früher. Manches hat sich verändert. Die vier Gefährten haben sich auf der Straße, während ihrer Reise verändert. Aber das Vertrauen in den Sieg des Friedens und der Liebe ist umso tiefer in ihnen verwurzelt.

Auf dem Rückweg packen sie den alten Bilbo ein, der dösig eine neue Strophe des Straßenliedes vor sich hinbrummt:

Die Straße gleitet fort und fort,

weg von der Tür, wo sie begann,

zur Ferne hin, zu fremden Ort,

ihr folge denn, wer wandern kann

und einem neuen Ziel sich weih’n.

Zu guter Letzt auf müdem Schuh

Kehr ich zur hellen Lampe ein

im warmen Haus zur Abendruh.

Und bis wir das auch für unsere Zeiten singen können,

Kanzelsegen

bewahre der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.

Amen.